Rhapsody in Blue

Wir haben einen Steinway bekommen. Hehe, ein toller Flügel! Ich sollte wirklich mehr spielen. Meine Trompete steht ehrlich gesagt auch schon seit einigen Tagen im Bootshaus, einsam und staubig. Wieder einmal geht es im Leben um Prioritätensetzung.

Jedenfalls haben wir jetzt einen Flügel, der sogar eine eigene Garage gebaut bekommen hat, damit er sich im Luftzug nicht verstimmt. Craig hat den Schlüssel. Gerade komme ich von einem fantastischen Einweihungskonzert.

Zwei Schüler am College, die schon spielen seit sie denken können, und schließlich noch eine junge Pianistin aus Finnland und ihr Ehemann bescherten einem großen Publikum einen unterhaltsamen Abend von Bach bis Gershwin. Ich liebe Klaviermusik. Nichts eignet sich besser zum Träumen, Einschlafen, Lernen, Schlechte Laune Vertreiben oder zum Weinen. Manchmal kann ich einfach nichts mit  überfrachteten Radiogedudel anfangen, das neben Schuhmann so klingt, wie ich mir Weltraummüll vorstelle. Klaviermusik ist mehr als nur wohlgeformte Schallwellen. Es ist eine einzige Bewegung, blumiges schwarz und weiß. Es ist wunderbar, einem guten Pianisten zuzusehen. Wie Craig sich 30 Seiten Rhapsody in Blue merken kann ist mir schleierhaft.

Ein Abend, der einen Tagebucheintrag verdient hat. Nun geht es irgendwo in ein Klassenzimmer - ohne i-Pod, denn der hat komplett seinen Geist aufgegeben - zurück zu den Büchern. Es ist Samstag. Am Anfang des Jahres habe ich mit den Augen gerollt, wenn jemand am Wochenende spät abends lernt. Jetzt bin auch ich ein Nerd geworden. Was solls. ;-)

 

P.S.: Gestern hat es geschneit. Ich glaub, ich spinne! Heute bin ich alleine durch die Berge gewandert (in Turnschuhen durch den Morast. Iiieeh!!) und habe mich wie Ronja Räubertochter gefühlt. Die hat soweit ich weiß nicht Genetik gepaukt.

Kommentar schreiben

Kommentare: 0